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Online-Magazin von sf-mvb

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Ein bedeutender Schritt: Die ersten Absolventinnen der Höheren Fachprüfung Berater:in Frühe Kindheit

Neues aus dem Fachverband

Ein bedeutender Schritt: Die ersten Absolventinnen der Höheren Fachprüfung Berater:in Frühe Kindheit

Mit grosser Freude und auch etwas Stolz blicken wir auf einen wichtigen Moment in der Entwicklung unserer Berufslandschaft: Im März 2025 haben die ersten Fachpersonen in der Schweiz erfolgreich die Höhere Fachprüfung (HFP) zur Berater:in Frühe Kindheit abgeschlossen und durften ihr Diplom in Empfang nehmen. Als Schweizerischer Fachverband Mütter- und Väterberatung gratulieren wir herzlich zu diesem bedeutenden Schritt – für die Absolventinnen persönlich, aber auch für die Weiterentwicklung des gesamten Berufsfeldes.

Neue Perspektiven für die Beratung in der frühen Kindheit

Die neue HFP ermöglicht eine systematisch abgestützte, gesamtschweizerisch anerkannte Höchstqualifikation im Bereich der frühen Kindheit. Sie schafft Klarheit und Sichtbarkeit für ein Berufsfeld, das in seiner Wirkung zentral, aber oft zu wenig anerkannt war. Die Ausbildung qualifiziert Fachpersonen, Eltern und Bezugspersonen in komplexen Lebenslagen multiprofessionell zu begleiten – mit Blick auf Entwicklung, Gesundheit, Schutz und das Wohl des Kindes.

Inhaltlich verbindet die HFP fundierte Kenntnisse aus Entwicklungspsychologie, Public Health, Sozialpädagogik und systemischer Beratung mit aktuellen Anforderungen an interprofessionelle Zusammenarbeit. Zentral ist die Fähigkeit, familienzentriert und ressourcenorientiert zu arbeiten, kultursensibel zu agieren und über diagnostische und beraterische Methoden zu verfügen, die auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Auch die Reflexion der eigenen Rolle, ethische Fragen sowie die Führung und Gestaltung von Netzwerken gehören zum Qualifikationsprofil.

Berufsbildung als Fundament für Qualität

Mit der HFP steht der Fachberatung in der frühen Kindheit nun eine durchlässige, praxisnahe und bundesanerkannte Qualifikation zur Verfügung, welche die Berufsbildung in ihrer Stärke zeigt: Sie verbindet Erfahrung mit fundiertem Wissen, Professionalität mit Menschlichkeit. Für den SF MVB ist dies ein bedeutsamer Schritt in Richtung Qualitätssicherung und Gleichwertigkeit in einem stark heterogenen Feld.

Zudem stärkt die HFP die Sichtbarkeit und Verankerung der Fachpersonen im System der frühen Förderung und der öffentlichen Gesundheit – zwei Bereiche, die in Zukunft noch stärker ineinandergreifen werden. Gerade angesichts zunehmender Belastungen junger Familien und wachsender Anforderungen an Fachpersonen ist es unabdingbar, dass Beratung in der frühen Kindheit auf einem gemeinsamen, qualitativ hochstehenden Fundament steht.

Übergangsbestimmung  – Prüfungsfreier Diplomerwerb

Wussten Sie, dass Sie das Diplom als «Berater:in Frühe Kindheit HFP» unter bestimmten Voraussetzungen auch prüfungsfrei erwerben können? Wenn Sie einen anerkannten Abschluss mitbringen (bspw. NDS Mütter- und Väterberatung Careum Weiterbildung, Aarau), über drei bzw. fünf Jahre Berufserfahrung bei mindestens 50% Pensum verfügen und zum Zeitpunkt des Gesuchs seit mindestens einem Jahr ununterbrochen in der Mütter- und Väterberatung tätig sind, können Sie einen Antrag stellen. Ihre beruflichen Kompetenzen weisen Sie anhand eines strukturierten Dossiers und Arbeitsnachweisen nach (weitere Infos: EPSanté: Home). Wir ermutigen alle qualifizierten Fachpersonen, diese Chance zu nutzen und sich auf diesem Weg ihre Expertise anerkennen zu lassen.

Ein Blick nach vorn

Der Schweizerische Fachverband Mütter- und Väterberatung engagiert sich seit vielen Jahren für die Anerkennung und Weiterentwicklung der Berufsgruppe. Mit der Höheren Fachprüfung Berater:in Frühe Kindheit steht nun ein zukunftsweisender Qualifikationsweg zur Verfügung, der unserer Profession den Stellenwert verleiht, den sie verdient.

Wir freuen uns auf viele weitere Fachpersonen, welche diesen Weg gehen. Wir wünschen ihnen jetzt schon viel Erfolg.